Emil Pottner

Der in Salzburg geborene und in Braunschweig aufgewachsene Maler und Keramiker Emil Pottner absolvierte eine Lehre als Theatermaler und besuchte die Kunstakadmie München, bevor er 1903 nach Berlin zog. 1904 wurde er Mitglied der Berliner Secession, deren Vorstand er ab 1913 angehörte. Inspirationen für seine Gemälde, Graphiken und Keramiken erhielt er zum großen Teil auf seinem Wassergrundstück in Petzow an der Havel, wo er ab 1907/08 die Sommermonate verbrachte. In Berlin-Charlottenburg richtete er sich seine eigene Keramik-Werkstatt ein. Da er als „Volljude“ nicht in die Reichskulturkammer eintreten durfte, erhielt Pottner jedoch 1933 Berufsverbot und musste seine Keramikwerkstatt aufgeben. 1938 wurde er gezwungen, sein kleines Grundstück in Petzow zu verkaufen.1942 erkrankte der nahezu verarmte Künstler schwer. Am 24. Juli 1942 wurde er mit dem 29. Alterstransport nach Theresienstadt deportiert und verstarb Ende September/Anfang Oktober 1942 in der Nähe von Minsk. Sein letztes Lebenszeichen datiert vom 28.9.1942.

Durch die Ermordung Pottners und spätere weitgehende Zerstörung und Zerstreuung seines künstlerischen Nachlasses gerieten sein Werk und seine Biographie über Jahrzehnte in Vergessenheit. 1935 hatte das jüdische Museum in der Oranienburger Straße in Berlin Pottner noch mit einer Ausstellung gewürdigt und seine Heimatstadt Braunschweig nahm 1952 den 80. Geburtstag zum Anlass für eine Ausstellung, der einzigen nach dem 2. Weltkrieg. Erst in einer großen Secessionsausstellung des Berliner Kunstvereins 1982 war Pottner mit zehn Gemälden, Graphiken und Keramiken wieder vertreten. 2013 widmete die Galerie Mutter Fourage dem fast vergessenen Impressionisten Emil Pottner eine umfassende Ausstellung zu der auch ein Katalog erschienen ist.

Weitere Künstler der Galerie:

Philipp

Franck

(1860–1944)

Max

Liebermann

(1847–1935)

Franz

Heckendorf

(1888–1962)