Thomas Klingenstein

Thomas Klingenstein, Die Unbestechlichkeit des ersten Augenblicks, Mischtechnik, 118.5 x 97 cm

Thomas Klingenstein wurde am 30.4.1961 in (Ost-)Berlin geboren.
Dem früh schon künstlerisch Interessierten wurde aus politischen Gründen nach dem Abitur 1979 ein Studium der Japanologie verwehrt. In Folge dessen war er in der künstlerischen und politischen Opposition der damaligen DDR aktiv bis zu seiner Verhaftung Ende 1980. Während seiner Gefangenschaft entstand sein Gedichtband ,Der Tag will immer Morgen bleiben‘, der in der Bundesrepublik im Piper-Verlag erschien. Auf Grund zahlreicher Proteste wurde er aus der Stasi-Untersuchungshaft 1981 in die Bundesrepublik abgeschoben.
Nach einem mehrmonatigen Aufenthalt im Literarischen Colloqium Berlin-Wannsee übersiedelte er noch im gleichen Jahr nach Frankreich und lebte in Paris, wo er sich neben der Malerei und Grafik dem Mode- und Textildesign widmete sowie Themen und Sprachen des fernöstlichen Kulturkreises. Zahlreiche Reisen führten ihn in Folge durch Europa und erstmalig auch in die USA und nach Japan.
Japan war ab Mitte der 80er Jahre, als das Malen die künstlerische Hauptausdrucksform wurde, zunehmend sein Lebens- und Arbeitsmittelpunkt bis in die Mitte der 90er Jahre und eine wichtige Phase seiner künstlerischen Entwicklung.
Den Fall der Berliner Mauer erlebte er in Tokyo und schuf 1990 das Bild ,Umleitung in den japanischen Sektor‘ an der Berliner East-Side-Gallery. Es folgten Ausstellungen in der Mitsukoshi-Gallery 1992, dem Tsukuba Museum of Art 1993 (Gemeinschaft) und anderen. 1994 entstanden drei Portraitgemälde des japanischen Nationaldichters Mori Ogai im Auftrag der Familie für das Geburtshaus in Tsuwano. 1987 waren Spanien und 1998 San Francisco Lebens- und Arbeitsstationen.

In seinem Berliner Atelier kam es 1997 zu einem Atelierbrand und dem Verlust zahlreicher Arbeiten. Im wieder errichteten Atelier in Berlin-Kreuzberg folgten Jahre konzentrierter künstlerischer Arbeit wie auch der Präsentation. 2003 gab es die Ausstellung ,Klingenstein‘ in der Kulturbrauerei Berlin, 2010 hielt er sich im Rahmen mehrerer Stationen der Gemeinschaftsausstellung ,Breakthrough‘ jeweils länger in den USA auf. 2014 zog er mit dem Atelier nach Berlin-Lichterfelde, wo er nach einer Phase intensiver literarischer Arbeit bis heute als Maler und Schriftsteller lebt.

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