Evelyn Sommerhoff Galerie Mutter Fourage

27. September – 22. November 2020

Jubiläums-Ausstellung

Malerei • Plastik • Grafik • Fotografie

Als Wilhelm Hönicke, Müllersohn aus Drewitz, im Jahre 1900 nach Wannsee kam, um hier in der Chausseestraße 15A nach der Vereinigung der Villenkolonien Alsen und Wannsee mit dem Dorf Stolpe die steigende Nachfrage nach Fourage (Futtermittel), Mehl und Kartoffeln zu decken, hätte er sich sicher nicht träumen lassen, dass auf dem weiträumigen Hofgelände dereinst die schönen Künste Einzug halten würden.

Doch genau dies war der Fall, als Wolfgang Immenhausen in dritter Generation den Hof übernahm, hier 1977 zusammen mit zwei Freunden die „Mutter Fourage“ gründete und neben einem der ersten Naturkostläden Berlins und einer Gärtnerei  auch einen vielfältigen Kulturbetrieb etablierte, der heute große Scharen von Berliner und Potsdamer Erholungssuchenden und Kulturbegeisterten anzieht.

Als Schauspieler auf besondere Weise dem Kulturbetrieb verbunden, erkannte Wolfgang Immenhausen das einmalige Potential der 1924 neu erbauten Scheune mit ihrem weiten Zollingerdach als idealen Ort für kulturelle Veranstaltungen und brachte hier Theaterinszenierungen und Konzerte ebenso auf den Weg wie erste Kunstausstellungen. Mehrere Umnutzungen der einstigen Fouragehandlung erlaubten über die Jahre immer umfangreichere Präsentationen Bildender Kunst. Von Anfang an war der Schwerpunkt der Galerie dabei auf zweierlei gerichtet: die aktuelle bildende Kunst aus beiden Teilen des lange Zeit noch geteilten Berlin und die Malerei und Plastik der 1898 gegründeten Berliner Secession.

Schon früh setzte sich Wolfgang Immenhausen mit seiner Galerie für zeitgenössische Künstler aus Ost-Berlin und Potsdam wie Michael Diller oder Barbara Raetsch ein, deren Werke er bereits in den Anfangsjahren der „Mutter Fourage“ präsentierte. Und auch den Malern der Berliner Secession, die vielfach ein Schattendasein im öffentlichen Bewusstsein fristeten, wurde in der Galerie erhöhte Aufmerksamkeit geschenkt: Max Liebermann ebenso wie Philipp Franck, als dessen buchstäblicher Entdecker Wolfgang Immenhausen sich mit Publikationen und Ausstellungen seit den 1980er Jahren immer wieder verschrieben hat.

Nach einer großen Franck-Retrospektive im Sommer widmet die Galerie Mutter Fourage ihre Jubiläumsausstellung anlässlich des 120jährigen Bestehens des Hofes nun Arbeiten von zwanzig Künstlerinnen und Künstlern, die das Gesicht der Mutter Fourage in den über vier Jahrzehnten ihres Bestehens geprägt haben und zeigt Malerei, Grafik, Plastik und Fotografien von Barbara Bräuer, Michael Diller, Pavel Feinstein, Jan George, Marcus Golter, Ingeborg Hunzinger, Michael Otto, Barbara Raetsch, Squaw Hildegard Rose, Hans Scheib, Julia Schleicher, Barbara Schnabel, Sabine Schneider, Volker Schultheis, Evelyn Sommerhoff, Jürgen Strauss, Irene Warnke, Hanno Wendland und Rita Ziegler.

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